Kommunikation statt Chaos: Warum 80 % aller Teamprobleme keine Fachprobleme sind
- Dominique Giger
- 15. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Der Erfolg der Führungskraft ist untrennbar mit der Fähigkeit verbunden, Menschen zu führen. Und Führung ist mehr als Strategie und Zahlen. Führung ist Beziehung und baut auf Gesprächen auf. Und genau hier scheitern viele Teams: nicht an mangelnder Expertise, sondern an misslungener Kommunikation.
Bis zu 80 % aller Teamprobleme sind keine fachlichen Probleme, sondern Kommunikationsprobleme. So belegen es zahlreiche Studien aus der Wirtschafts- und Organisationsforschung. Und dennoch wird Kommunikation im Führungsalltag häufig als „Soft Skill“ behandelt. Als Nebensache. Als etwas, das sich schon „irgendwie“ ergibt.
Ein fataler Irrtum.Denn Kommunikation ist nicht bloss der Austausch von Informationen. Sie entscheidet über Vertrauen, Zusammenarbeit, Motivation und letztlich über Leistung. Wenn die Führungskraft sie nicht aktiv gestaltet, verliert sie Zeit, Energie und oft auch die besten Talente.
Drei Ebenen, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden
Was macht gute Kommunikation aus?Im Kern basiert sie auf drei Ebenen, die wie tragende Säulen wirken:
Inhaltebene – Was wird gesagt? Hier geht es um Fakten, Ziele, Aufgaben. Um Klarheit.
Beziehungsebene – Wie wird es gesagt und von wem? Hier entscheidet Körpersprache, Tonfall, Glaubwürdigkeit.
Emotionale Ebene – Wie fühlt sich das Gesagte an? Welche Emotionen werden transportiert - bewusst oder unbewusst?
Viele Führungskräfte sind stark in der Inhaltebene. Doch Widerstände im Team entstehen oft dort, wenn die emotionale Ebene unbeachtet bleibt. Wer Wirkung erzeugen will, braucht mehr als saubere PowerPoint-Folien. Er oder sie muss Verbindung schaffen echtes Interesse und durch bewusste Sprache.
Psychologische Sicherheit: Der unsichtbare Leistungsmotor
Ein zentrales Konzept dabei ist psychologische Sicherheit. Sie beschreibt das Gefühl von Teammitgliedern, sich zeigen zu dürfen mit Ideen, Fehlern, Zweifeln. Ohne Angst, blossgestellt oder ignoriert zu werden.
Führungskräfte, die dieses Klima ermöglichen, stärken Kreativität, Zusammenarbeit und Resilienz. Es beginnt mit einem klaren Absicht vor jedem Gespräch: Was möchte ich erreichen? Will ich lernen, verstehen, unterstützen? Oder will ich recht haben?
Einfache Interventionen wie offene Fragen, tägliche Emotions-Check-ins oder aktives Zuhören können hier einen enormen Unterschied machen.

Werkzeuge für den Führungsalltag: konkret und praxisnah
Um Kommunikation gezielt zu gestalten, helfen folgende Tools:
Tägliche Check-ins im Team, bei denen jede/r kurz teilt, wie es ihm oder ihr geht
Eine gesunde Feedback-Kultur, bei der Feedback hilft, zu lernen und zu wachsen
Klar definierte Teamnormen, die gemeinsame (Kommunikations-) Standards festlegen
Kleine Gesten im Alltag – ein Danke, eine ehrliche Nachfrage, ein echtes „Ich sehe dich“
Diese scheinbar simplen Mittel schaffen den Boden für Vertrauen - die Grundlage für bessere Entscheidungen, schnellere Prozesse und reibungslosere Zusammenarbeit.
Kommunikation ist Führungsarbeit
Der entscheidende Perspektivwechsel lautet: Kommunikation ist kein Soft Skill. Sie ist Führungsarbeit.
Und sie lässt sich trainieren - mit Bewusstsein, Übung und Feedback.
Es geht nicht nur darum, was wir sagen, sondern wie wir es sagen und wie wir andere Menschen dabei fühlen lassen. Denn genau das bleibt in Erinnerung.
Über die Autorin:
Dominique Giger ist Speakerin, Führungskräftecoach und Expertin für Transformation. Die studierte Informatikerin (ETH Zürich) kombiniert 18 Jahre internationale Projekterfahrung mit fundiertem Wissen in Strategie und Neurowissenschaften. In ihrem Podcast „Y-SHIFT – Der Next-Level Mindset und Transformation Podcast“ gibt sie praxisnahe Impulse für moderne, gesunde High-Performance-Kulturen.
🎧 Zur Podcast-Folge: „ Gespräche, die verbinden. So kommunizierst Du als Leader mit Wirkung und Tiefe“
YouTube: https://youtu.be/MCUwy4rdUPc
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