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Storytelling für Führungskräfte: Wie Geschichten Denken formen, Vertrauen schaffen und Leistung steigern

  • Autorenbild: Dominique Giger
    Dominique Giger
  • 18. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 4 Tagen

Schwarzer Schriftzug "TELL THE STORY" auf weißem Hintergrund. Buchstaben stehen auf einem schwarzen Balken, minimalistisch gestaltet.
Geschichten inspirieren. Bild von Unsplash.com, Photograph Jon Tyson

In Meetings liefern wir Zahlen, in Strategiepapiere packen wir Ziele – aber wenn wir wirklich etwas bewegen wollen, brauchen wir etwas anderes: Geschichten.


Ob im Vorstandszimmer oder beim Startup-Meeting: Führungskräfte entdecken, dass man zwar mit einer E-Mail informieren kann – aber nur mit einer Geschichte inspiriert man Menschen und setzt Energie frei. Das ist sogar neurowissenschaftlich belegt.


Storytelling ist nicht „soft“ – sondern strategisch

Forschungen von Robert Wright und Jacqueline Dziak zeigen klar: Geschichten eignen sich besonders gut dafür, das „Warum“ hinter einer Unternehmensstrategie, einer Teammission oder einem Werteverständnis zu kommunizieren. Und genau dieses „Warum“ ist der entscheidende Hebel für Engagement und Spitzenleistung.


Die Gallup-Studien zur Mitarbeiterbindung (Q12) belegen seit Jahren: Inspirierte Mitarbeiter, die Sinn und Zweck in ihrer Arbeit sehen, leisten mehr, sind loyaler und tragen mit zusätzlichem Einsatz zum Erfolg ihres Unternehmens bei. Dieser Sinn entsteht nicht durch KPIs oder Strategiepapiere, sondern durch kraftvolle Erzählungen, die erklären, warum die Arbeit Bedeutung hat.

 

Der „Engels-Cocktail“ im Gehirn

Warum funktionieren Geschichten so stark? Die Antwort liegt im Gehirn. Neurowissenschaftliche Studien von Paul Zak und anderen zeigen: Emotional fesselnde Geschichten steigern die Ausschüttung von Oxytocin – jenem Hormon, das für Vertrauen, Großzügigkeit und Empathie verantwortlich ist. In Experimenten spendeten Testpersonen nach dem Ansehen einer berührenden Geschichte signifikant mehr Geld – selbst dann, wenn dies auf eigene Kosten ging.


David JP Phillips beschreibt in seinem Vortrag The Magical Science of Storytelling drei entscheidende Neurotransmitter, die durch Geschichten aktiviert werden:

  • Dopamin (für Fokus, Motivation, Erinnerung),

  • Oxytocin (für Vertrauen, Verbundenheit),

  • Endorphine (für Entspannung, Kreativität).


Diese „Engels-Cocktail“ genannte Kombination schafft ideale Bedingungen für Lernen, Begeisterung und Kooperation.


Dem gegenüber steht der „Teufels-Cocktail“ aus Cortisol und Adrenalin, wie er unter Stress ausgeschüttet wird – mit negativen Folgen wie Reizbarkeit, Gedächtnisstörungen und schlechter Entscheidungsfähigkeit. Storytelling ist ein Antidot: Es beruhigt das System, öffnet den Geist – und macht Zuhörer aufnahmefähig.

 

Die Wirkung auf Organisationen

Auch aus Sicht der Organisationspsychologie ist Storytelling weit mehr als ein „nice-to-have“. In ihrem Whitepaper Storytelling as a Primary Leadership Tool zeigen Robert Wright und Jacqueline Dziak auf, dass Geschichten wesentlich zur Mitarbeitermotivation, zur kulturellen Integration und zur Sinnstiftung beitragen.


Sie unterscheiden drei Hauptfunktionen interner Kommunikation:

  1. Informieren → Was tun wir?

  2. Koordinieren → Wie tun wir es?

  3. Inspirieren → Warum tun wir es?


Während E-Mails oder Reports sich gut für Punkt 1 und 2 eignen, braucht es für Punkt 3 etwas anderes: Geschichten.


Denn wer Menschen zu Höchstleistungen bewegen will, muss ein Gefühl von Bedeutsamkeit und Zugehörigkeit schaffen. Genau das leisten starke narrative Strukturen – sie verbinden Strategie mit Sinn.


Warum das funktioniert – auch bei rationalen Zielgruppen

Was aber, wenn man aus der Wissenschaft oder Technik kommt und sich mit emotionaler Rhetorik schwertut?


Gerade für analytische Führungskräfte ist Storytelling hochrelevant. Denn Neurowissenschaftliche Studien zeigen: Beim Hören einer guten Geschichte werden nicht nur Sprachzentren aktiviert, sondern ein ganzes Netzwerk aus Bereichen, die für Emotion, Empathie und Selbstreflexion zuständig sind


In diesem Sinne ist Storytelling kein „Soft Skill“, sondern eine kognitive Höchstleistung – und ein wirksames Tool, um in komplexen, unsicheren Situationen Orientierung und Bedeutung zu schaffen. Geschichten simulieren reale Erfahrungen, geben Handlungssicherheit und schaffen emotionale Resonanz.


Wer führen will, muss erzählen können

Wir Menschen suchen nach Zusammenhängen – in der Welt, in unserer Arbeit, in unseren Teams. Geschichten liefern uns genau das: Bedeutung in Struktur. Und sie tun das so kraftvoll, weil sie tief im Gehirn verankert sind.

 

Storytelling ist ein hochwirksames Instrument, um komplexe Inhalte verständlich, motivierend und sinnstiftend zu vermitteln.


Es verbindet Strategie mit Emotion, Daten mit Bedeutung, Ziele mit Haltung.


Braunes Ledersofa vor Wand mit Büchern als Kunstwerk. Text "Everyone has a story" darüber. Helle, minimalistische Einrichtung.
Jede Person hat mehr Geschichten zur Verfügung, als sie denkt. Bild von Unsplash.com, Photograph Martin Maegan

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Quellenangaben:

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